Strawinsky in Genf

Soeben auf DRS2 gehört die Direktübertragung live aus der Victoria Hall Genf: Paul Groves, Oedipus; Petra Lang, Jokaste; Robert Gierlach, Creon & Bote; David Wilson Johnson, Tiresias; Fabio Trümpy, Schäfer; Alain Carré, Erzähler; Schweizer Kammerchor, Orchestre de la Suisse Romande, Leitung: Charles Dutoit.

Igor Strawinsky: Apollon Musagète (Fassung von 1947)

Igor Strawinsky: Oedipus Rex. Oratorium in 2 Akten

Ich habe es mir angehört und die Qualen durchgestanden. Man hätte weniger Schaden angerichtet, wenn man sich den grossen Aufwand geschenkt hätte. In diesen zwei Stücken ist kein Funken von dem Strawinsky, der sich lohnt, in den Himmel gelobt zu werden. Strawinsky ist ein problematischer Künstler. Sein Bild wird nicht dadurch verbessert, dass man die schlechten Seiten durch eine Aufführung ins gute Licht rückt; was ihn liebenswert macht, ist das Problematische ungeschönt. Dazu gehören die Aversion gegen seine schlechten Stücke gleichwie ein gewolltes Vergessen ihnen gegenüber. Das unvermeidliche schlechte Gewissen provoziert immerhin ein Nachdenken darüber, mehr als die Tatsache auszumachen vermag, das Unterschlagene wieder lebendig gemacht zu haben.

Donnerstag, 31. März 2011 um 8:59 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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