Das Wallis als Konditorei

Heute fälle ich den Entscheid, welcher Bezirk des Wallis als erster dafür ins Auge gefasst wird, alle Alpwirtschaften in ihm darzustellen. Obwohl ich nie daran gedacht hatte, sie eigens thematisch im ganzen zu sammeln, sind sie im Fotoarchiv doch grösstenteils schon vorhanden, wenigstens dann, wenn man sie eindeutig von den Mayens trennt. Diese äusseren Schwierigkeiten sind nicht von Bedeutung, weil es mir scheint, dass immer noch genügend Zeit zur Verfügung steht, diejenigen, die sich bis jetzt meinen Apparaturen haben entziehen können, doch noch einzufangen. Von mindestens zwei Alpen hege ich die Absicht, sie in ihren Verstecken ruhen zu lassen, um dem Wahn der Vollständigkeit einen Tritt versetzen zu können: Pontimia und L’Au de Mex. Die erste will ich schon seit drei Jahren besuchen, wird aber mit dem Seehorn einen würdigen Ersatz gefunden haben, und die zweite hat einen Zugang, dessen Steilheit der von Eril zusehr ähnelt, als dass ich dem Weg vertrauen möchte. Mehr als diese empirischen Mängel beschäftigt mich die phänomenologische Tschifra, eine sehr lange Zeit auf Bilder fixiert zu sein, deren wesentlicher Gehalt – die Qualität der Kräuter – durch Alpentörtchen bestimmt wird. Ein Bild kommt um so mehr in Frage, gezeigt zu werden, je mehr von ihrer Wesenskraft auf ihm zu sehen ist. Das vernebelt ein bisschen die Vorstellung, mit viel Lust an dieser Arbeit lange dran zu bleiben, was sich eleganter noch englisch zu verstehen geben lässt: What a mist! – – – Okay: Visp ist’s!

Dienstag, 1. Juni 2010 um 9:57 am Themenbereich: Zügige Sprüche                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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