Philippe Schoeller, Tristan Murail

Soeben live auf France Musique Concert donné le 14 février 2018 au Théâtre d’Orléans, Salle Barrault. Ensemble Cairn, Guillaume Bourgogne, Direction.

Philippe Schoeller (1957 – ), 5 Incantations: Incantation 1, Incantation 5. – Umspielung (1) und statische Ausgestaltung (5) von Haltetönen. Ein Miteinander ohne Vermittlung, aber auch ohne äusserliche Direktive, ohne Führung.

Tristan Murail (1947 -), Portulan (ancien atlas maritime qui trace les côtes et indique les repères principaux au navigateur alors dépourvu de boussole): Seven Lakes drive, Feuilles à travers les cloches, Dernières nouvelles du vent d’ouest, Les ruines circulaires, Garrigue, Paludes, La Chambre des cartes. – Sieben Stücke mit einem autobiografischen Bezug als Musik, in der die Luft abgelassen ist. Das Beste sind die umgestalteten, verformten, aber nicht verfremdeten Zitate. Der Rest ist Schlafen. Möglicherweise liessen sich die Partituren auch etwas wacher, dynamischer und akzentuierter interpretieren. Wie eine Katze im Sack will einem diese Musik als versteckte Oper eine Geschichte auftischen oder gar mehrere Märchen. Das einzige Mittel, das ihr dabei zur Verfügung zu stehen scheint, ist das Crescendo und das Decrescendo. Ich bin heute zu einem Crescendoverachter geworden. Murail steht auf Gutenachtgeschichten wie Schoeller auf Beschwörungen.

Mittwoch, 16. Mai 2018 um 8:13 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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