Staubcity
Nachdem gestern der erst halbjährige, aber gegen seine BenutzerInnen um so bösartigere Staubsauger von Fust, Primotecq CST 500, der keinem Stäubchen auf dem Boden den Garaus zu machen imstande ist, etwas aktiver als gewöhnlich aus der Hand zu Boden stürzte und von da an keinen Murks mehr von sich geben wollte – und in welcher Lautstärke konnte er doch brüllen! – kam es um 1 Uhr zu einem Traum, wo ich in Begleitung auf einer steilen, geraden Strasse einen Berg hinunter in ein Dorf hinein wanderte, dessen Bauten eher an eine kleine Stadt in der Ebene als an ein Bergdorf denken liessen. Kein Lebewesen zeigte sich, und es war mäuschenstill. Allerdings erschienen in der Abendsonne die Objekte als wie kurz vor dem totalen Verfall, als ob es nur eines Windhauches bedürfte, damit die Gebäude, im Innersten wie von Termiten zerfressen als blosse, mit Sand gefüllte Fassaden dastehend, zu einem homogenen Staubhaufen zusammenfallen würden. Als ich das Ganze als einheitlich grau wahrzunehmen begann, machten sich Leute bemerkbar, nicht Städter, sondern eindeutig BergbewohnerInnen in ihrer typischen Zurückhaltung, wenige Erwachsene mit wenigen Kindern. Es entstand auch ein Kontakt, der weder durch radikales Misstrauen noch durch Angst verhindert worden wäre. Allmählich fanden sich viele Menschen ein, die aber nicht aus den Gebäuden zu kommen schienen, und wir gingen zu einer Art Dorfplatz. F strebte dorthin, wo die Vielen waren; sie wirkte weder entschieden noch gleichgültig, so wie man auf einer Wanderung den eingeschlagenen Weg eben immer weiter geht. Es gab eine obere Hälfte und eine untere, zu der wir gehörten – die obere stand bunt im abendlichen Sonnenlicht, die untere war schwarzweiss oder grau, definiter unbunt als nur durchs Schattenlicht abgetönt. Wir waren dem Grenzbereich ganz nahe, und als F die Grenze des Lichts überschreitet, ertönt eine Stimme aus dem Off, dass solches für mich nicht geschehen dürfe.
Ich gehe in drei Stunden ins Westside, kaufe im M-electronics den billigsten von K-Tipp empfohlenen Staubsauger, doppelt so teuer wie das verbrecherische Gerät von Fust, und lasse ihn von der Post den einen Kilometer Luftlinie herübertransportieren.
Dienstag, 29. September 2009 um 5:18 am Themenbereich: Traum RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.