Surreale Entführung

Surrealbrutaler Traum kurz nach dem Einschlafen, zwischen 22.30 und 23 Uhr: ich sehe, wie ein 20jähriges Mädchen von einer 40jährigen Frau an einem dünnen Faden entführt wird, auf dem staubigen Bahnhofsgelände eines Dorfes auf dem Land. Ich umarme das Mädchen und will die Entführung verhindern. Die Frau zieht am Faden und entfernt sich dabei. Der Faden ist elastisch, aber das Mädchen hängt an ihm, und ich kann es nur mit Mühe zurückhalten. Die Frau ist etwa 40 Meter entfernt, wo es mir gelingt, den Faden wie ein Lasso in Schwingung zu versetzen. Sie wird nun selbst vom Faden gefangen genommen. Sie steht nahe beim Gleis, das Perron ist deutlich höher als das Gleis. Sie dreht sich wegen des Fadenzugs und kommt ins Schwanken. Sie fällt in dem Moment aufs Gleis, da eine Dampflok aus dem 19. Jahrhundert in den Bahnhof einfährt. Die Lok hat vorne wie ein Backofen eine Öffnung, in die die Frau hineinfällt. Man sieht, wie ihre materiellen Überbleibsel mit dem Dampf zusammen aus dem Kamin hinausgetrieben werden. Wir sind gleichermassen erleichtert & entsetzt, ich habe immer noch den rechten Arm ums Mädchen. Da erscheint ein Kapuzenmann und nähert sich. Wir drehen ab, doch es hilft nichts. Er steht vor uns und zeigt uns sein groteskes, nahezu ausgelöschtes Antlitz. Er greift an, ich erwache. – Nachdenken darüber, ob ein solch brutaler Traum aufgeschrieben werden dürfe. Verneinung, Einschlafen. (Jetzt, ein paar Stunden später, könnte ich zu jeder Traumpassage anzeigen, welche Banalität in den letzten zwei Tagen geschehen waren und hier neu erscheinen; das Max- & Moritzbild als Entenfutter sah ich gestern nicht weit vom Haus entfernt, wo ein Arbeiter die Überreste eines Sturmopfers mit einer grossen Maschine häkselte und mir eben dieses literarische Bild in den Sinn kam. Der Traum ist harmlos.)

Kurz vor Aufwachen um 3 Uhr zweiter Traum: sehr schlechter Sitarunterricht irgendwo auf dem Land, wohin ich das Instrument schleppen muss. Das Traumbewusstsein ignoriert die gegenwärtige anatomische Beschaffenheit – das passiert nur noch ausnahmsweise.

Mittwoch, 10. Januar 2018 um 3:59 am Themenbereich: Traum                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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