Saariaho, Iturra, Rizo, Combier, Grisey

Soeben live auf France Musique concert donné le 19 février 2017 dans l’Auditorium de la Maison de la Radio avec l’Ensemble Court-Circuit: Jérémie Fèvre, flûte, Pierre Dutrieu, clarinette, Jean-Marie Cottet, piano, Alexandra Greffin-Klein, violon, Alexis Descharmes, violoncelle, Jean Deroyer, direction.

Kaija Saariaho (1952-), Cloud Trio (2009). – Das zweitletzte Stück Regenwolken, dann wie vorher Nebelbänke. Brave, disziplinierte – und gute Ferienmusik aus den Bergen.

Jeremias Iturra (1983-), Reverse tracking shot (2016). – Ästhetik der 1970- und 80er Jahre, auch improvisiert denkbar, also simpel.

Luis Fernando Rizo-Salom (1971-2013), Quatre Pantomimes pour six (2013). – Schlingensief im Radiostück Rosebud auf WDR 3 kurz vorher ist im Lärmen besser (optimaler Umgang mit Musik im Hörspiel). Es ist hier keine starke Musik zugange, die man nur als Musik deuten möchte, weil sie zuviel anderes will.

Jerôme Combier (1971-), Die Finsteren Gewässer der Zeit (Sebald). – Auch nicht mehr ganz taufrisch in der Ästhetik, insbesondere im finsteren Seufzen, aber gut konstruiert. Auf die Länge langweilig. Belehrende Absicht über die Zeitvorstellung? Ich höre das Ganze tonal und bin verärgert. Hei Leutz, nehmt die Musik ernst, sie ist das Beste, was wir noch haben, wenn die Mädchen bockig sind. Ich will keine Musik, für deren Verständnis ich bei Sebalds Austerlitz nachschlagen muss – Sebald bin ich selbst.

Gérard Grisey (1946-1998), Talea (Commande Radio France, 1985-1986). – Warum empfindet man einzelne Stücke zu verschiedenen Zeiten anders? In den 80er Jahren hätte ich diese Musik als trivial eingeschätzt, heute als ziemlich anregend. Fantastisch der Trotz gegen die Tonalität im Schluss. Ja, wir sind keine Sieger.

Mittwoch, 29. März 2017 um 8:27 pm Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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