Kaija Saariaho mit Spätwerkproblemen

Gestern Abend live auf SWR 2 drei Konzerte vom 20. Mai 2016 an den Schwetzinger Festspielen mit Claudia Barainsky (Sopran), Robert Koller (Bariton), Schola Heidelberg, Camilla Hoitenga (Flöte), Héloïse Dautry (Harfe), Nicolas Hodges (Klavier), Florent Jodelet (Perkussion), Sarah Saviet (Violine), Anssi Karttunen (Violoncello), Charlotte Testu (Kontrabass), Jean-Baptiste Barrière (Elektronik), Leitung: Walter Nußbaum.

Ausser dem letzten, einer Art Urfassung der Oper L’amour de loin, alles junge Stücke von Kaija Saariaho ab 2000 für kleine Besetzungen: „Light and Matter“, Klaviertrio, „Aure“ für Violine und Violoncello, „Serenatas“ für Violoncello, Klavier und Perkussion, „Terrestre“ für Flöte, Perkussion, Harfe, Violine und Violoncello, „Tocar“, Fassung für Flöte und Harfe, „Sombre“ für Bariton, Flöte, Harfe, Perkussion und Kontrabass, „Tag des Jahrs“ für Chor und Elektronik, „Changing Light“ für Sopran und Violine, „Écho!“ für Vokalensemble und Elektronik, „Lonh“ für Sopran und Elektronik.

Nach den drei Konzerten in zweieinhalb Stunden wurden noch zwei frühere Stücke auf CD gesendet. Beeindruckend, wie Orion gegenüber den soeben gehörten Konzertstücken frisch und avanciert erscheint, als ob ungefähr seit dem Jahr 2000 Saariaho mit der Tendenz, auf Momente der Tonalität zurückzugreifen, ein bequemeres, aber eben auch grösseres Publikum ins Auge fassen möchte. Triviale Dur-Moll-Komplexe sind keine zu auszumachen, umso mehr frivole Sequenzierungen, dialektische Wiederholungen (keine Repetitionen) und ganz auffällig unterhaltsame Akkordbrechungen als durchgehendes Formprinzip bei Solobegleitungen.

Montag, 6. Juni 2016 um 7:55 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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