„Der Bund“ Essaypreis
Soeben direkt live auf der Website der Zeitung Der Bund die Veranstaltung der Verleihung des Essaypreises.
Anna Sutter aus einer verborgenen Ecke Argentiniens: Herzliche Gratulation zum Text, zur Präsentation – und zum Preis!
Zusatz nach der eigentlichen Lektüre des Textes anderntags: Die Kurven und Wendungen sind vorzüglich und treffsicher genommen, stossend möglicherweise die Pirouette mit der Geburtstagsparty (indes unvermeidlich bei der gehorsamen Befolgung der gegebenen Fragestellung). Man könnte das Terrain der Subjektivität jetzt etwas verschieben und nach dem Rätselhaften fragen, das im Innersten des Systems seine Kräfte so mächtig entfaltet, dass offenbar buchstäblich alle von ihm in Beschlag genommen werden, ausser in vorübergehenden Momenten diejenigen, die dem blossen Willen folgen, sich anzustrengen, um überhaupt zu einem ersten schüchternen Blick dagegen anzusetzen. Ist der Name der Warenform endlich ins Spiel gebracht, wird es leicht, darüber zu sprechen, ob es heute noch möglich ist, Gebilde in die Welt zu setzen, die ihr nicht gehorchen (wenn es auch weit weniger schnell einsichtig wird, welche es denn sind). Es gibt sie immer noch, als förmliche Ausnahmen (es sind dieselben Gebilde, die die Künste vorantreiben und sowohl die Gewalt in den Gesellschaften abbauen wie die Voraussetzungen der Freiheit in ihnen absichern), und wer sie aufstöbern will, mit der genannten auf sich genommenen Anstrengung, ist nicht mehr blosse Funktion des mystifizierten Ganzen. Dass aber in einem solchen Verhalten in peinlicher Weise immer noch von einer besonderen Persönlichkeit gesprochen werden müsste, die sich gegenüber phantasierten Anderen absetzt, wird durch die veränderte Formanlage in der Fragestellung, wo die gegebenen Objekte im Zentrum stehen, mit Fug überflüssig.
Mittwoch, 6. April 2016 um 6:48 pm Themenbereich: Theorie RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.