Moguillansky, McCormack

Gestern Abend direkt live auf Deutschlandradio Kultur MaerzMusik – Festival für Zeitfragen, Live aus dem Haus der Berliner Festspiele, Ensemblekollektiv Berlin, Daniel Plewe, Klangregie, Leitung: Enno Poppe. (Im Ensemblekollektiv Berlin vereinigen sich das Ensemble Adapter, das Sonar Quartett, das Ensemble Apparat und das ensemble mosaik zu einem gemeinschaftlichen Klangkörper.)

Eduardo Moguillansky, „Jardin d’Acclimatation“ für großes Ensemble (Uraufführung). – „Eduardo Moguillansky … untersucht die akustischen Sekundäreffekte körperlicher Spielaktionen auf diversen Instrumenten und technischen Gerätschaften.“ Kaum jemals gab es ein Konzert mit einem Orchester zu hören, bei dem die einzelnen Instrumente in keinem Moment zu identifizieren waren. Man hatte den Eindruck, das Ganze sei bis in die Details elektronisch produziert, und doch hörte man einem durchkomponierten musikalischen Werk zu, von dem man wegen der kompositorischen Kraft in keiner Sekunde ablassen wollte. Ein ziemlich eindrückliches Stück, bei dem man kaum glaubte, dass es durchgehend in herkömmlicher Weise dirigiert wurde.

Timothy McCormack, „Karst“ für großes Ensemble (Uraufführung). – Auch bei diesem Stück etwas Rätselhaftes, die Grösse des Orchesters, das die ganze Zeit ohne Dirigenten spielte, in Gruppen mit einer gewissen Eigenständigkeit und dem unerwarteten Eindruck, dass die komponierten Gegenläufigkeiten der Gruppen punktgenaue Prozesse in Gang setzten, als gäbe es die Eigenständigkeit gar nicht. Eine ganz andere Musik als im ersten Teil des Konzert, mit demselben bewundernden Staunen beim Zuhören.

Freitag, 18. März 2016 um 5:54 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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