Cresta, Fedele, Rivas

Gestern Abend direkt live auf France Musique Nicolas Vaude, récitant, Mario Caroli, flûte, Orchestre Philharmonique de Radio France, Pascal Rophé, direction (édition italienne du festival Présences 2016).

Gianvincenzo Cresta (1968), Hinneni – Alle madri rifugiate* (CRF – CM). – Ohne den Rezitator wäre es ein sehr ansprechendes Stück. Cresta sollte nicht immer so Angst haben vor der Abstraktion. Brecht war.

Ivan Fedele (1953), Ruah (CF). – Ein Flötenkonzert mit aktuellen Mitteln, in einer zuweilen retardierenden Ästhetik.

Sebastian Rivas (1975), Esodo Infinito (la scomparsa delle lucciole) (CM – CRF). – Es tut gut, wenn das Politische wieder in der Musik stärker spürbar wird. Das Stück bezieht sich gleichermassen auf La mer von Debussy wie auf das Mittelmehr heute, das für viele zum Grab wird. Aber auf welche Weise „tut es gut“? Man könnte heulen in der Konfrontation mit der schönen Stärke, dem schönen Schein dieser Musik. The present day composer refuses to die.

Ivan Fedele, Lexikon II (CM – CRF / Orchestre Philharmonique de Séoul). – Wie im Flötenkonzert kann man auch hier unverhofft mit gewöhnlichen Kadenzen konfrontiert werden. Stösst man sich nicht an den eingestreuten, hier ausnahmsweise nicht dominanten Traditionalismen, ist das Stück wie das von Rivas äusserst packend. Mit Abstand die beste Musik von Fedele, die ich bis jetzt zu hören bekam. Incipit musica.

Samstag, 13. Februar 2016 um 3:59 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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