Vladimir Tarnopolski, Martin Matalon

Gestern Abend live zeitverschoben vom selben Tag auf WDR 3, Asko/Schönberg Ensemble, Leitung, Reinbert de Leeuw, ACHT BRÜCKEN Festival Köln 2014.

Vladimir Tarnopolski, Foucault’s Pendulum (2004), für Orchester.

Martin Matalon, Spirals, loops, lines (2014), Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN, Musik für Köln, Uraufführung.

Zwei sehr gute und interessante Stücke mit einer Besonderheit, wie sie seit langem nicht zu beobachten war. An der Ästhetik und an der Kompositionsweise gibt es bei beiden nichts zu kritisieren, wenn mich auch das russische Stück mehr gefangen nahm und ich es als einen ausserordentlich grossen Wurf empfinde. Doch etwas stärker als beim argentinischen gibt es in der grossen, einsätzigen Form eine Passage, die ich als komplett überflüssig, aufgesetzt und künstlerisch falsch empfinde. Wie wenn dem kompositorischen Subjekt die Vernünftigkeit und das Kontrollbewusstsein abhanden gekommen wäre und es unbedingt etwas in das Werk hineinpacken wollte, das eindeutig nicht dazugehört, ist man für ein paar Minuten einem musikalischen Ereignis ausgesetzt, das stört. Bei beiden Werken kann ich mir keinen Reim darauf machen, wie so etwas geschehen konnte, denn um einen Fehler oder um eine Schwäche, wie sie in der gegenwärtigen Musik üblich wäre, handelt es sich nicht.

Freitag, 2. Mai 2014 um 5:37 am Themenbereich: Musik                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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