Computerwechsel von XP zu Win7
Vorgeschichte: Der siebenjährige XP-Computer war innerhalb einer Woche mausetot. Bei den ersten Abstürzen waren Maus und Tastatur ohne Funktion, am Schluss erfolgte nicht einmal mehr ein Zugriff aufs BIOS, geschweige auf die Harddisk. Da das Auswechseln des Stromgeräts äusserst kompliziert erscheint und es auch nicht eindeutig ist, ob nicht auch die CPU oder das Motherboard als Fehlerquelle in Frage kommen, wird ein neuer Computer bestellt, mit 999 Franken inklusive Bildschirm und Win7 Pro halb so teuer wie der alte. Wegen des Vorauszahlens am Postschalter dauert die Lieferfrist nicht nur einen Tag, wie von Steg angekündigt, sondern sieben Tage. Das Paket wird eingeschrieben geliefert und ist riesig – der Pöstler trägt es für 10 Franken bis zum Wohnungseingang (er selbst hat ruhmenswürdig abgewehrt und nichts verlangt). Der Bildschirm ist leichter als der alte und schnell aufgestellt, der Computer bekommt ein paar Beinhiebe und lässt sich mit Tricks und Finten ebenso brav plazieren.
1. Da der alte Computer sich zu schnell verabschiedete, konnte keine Datensicherung vorgenommen werden. Mit Icy Box für 50 Franken hat man ein Gehäuse, in das sich die ehemals interne Harddisk einfügen und als externe bedienen lässt. Der physische Platz ist extrem eng berechnet, und man muss sich überwinden, das Buskabel so heftig zu kneten, bis alles zusammenpasst. Ich benötigte mehrere Stunden, bis die Festplatte am neuen Computer ihren Dienst korrekt ausführte. Die alte Jumpereinstellung wäre die richtige gewesen, da ich aber mangels Kraft das breite Buskabel am Anfang an einem Ende zuwenig fest angeschlossen hatte, musste ich viele Male pröbeln, bis ich wieder die Anfangseinstellung ausprobierte, dieses Mal dann die Kabelenden genügend fest zusammengesteckt.
2. Steg findet es schick, die zahlende Kundschaft mit Werbung zu beglücken. Sowohl der Anmeldebildschirm wie der Hintergrund beim Herunterfahren des Computers zeigen eine Grafik mit exquisitem Brechreiz, das gleissende Gelb des Zivilschutzes über dem stumpfen Blau der Uniform desselben Vereins. Bei beiden Vorgängen gedachte ich ständig still des ehemaligen Vorsitzenden Rinderknecht. Will man bei einem neuen Computer gleich als erstes in die Registry eingreifen? Nein. Die Lösung besteht in demselben Programm, das der Hersteller zur Verunzierung des Computers benutzte, ohne es dem Kunden seinerseits zur Verfügung zu stellen. Es heisst Win7LogonBackgroundChanger, und man löst das Problem schnell, indem man einen der mitinstallierten Hintergrunde wählt oder selbst einen anfertigt, in derselben Grösse und kleiner als 250KB abgespeichert wie die Datei Windows/System32/oobe/info/backgrounds/backgroundDefault.jpg. Man speichert dieses Bild in einen neuerstellten Ordner und wählt dasselbe mit dem Changer aus.
3. Zur Einrichtung des e-Mail-Programms ging ich aufs Bluewin- bzw. Swisscomkonto, fand dort allerdings keine Angaben, wie das früher der Fall gewesen war. Also suchte ich nach Outlook Express. Nach einem Klick auf irgendetwas, das einen ins Unbestimmte weiterführen soll, wird der Computer nach einem Mailprogramm abgesucht; gefunden wird Live Mail. Man wird zum Warten aufgefordert, und siehe da, die zwei Mailadressen, die ich bei Bluewin betreibe, werden ohne weitere zusätzliche Angaben eingerichtet. Also Live Mail starten und erst einmal den Kopf zerbrechen, denn das Layout sieht ziemlich beängstigend aus, genau so, dass man nichts von dem im Kopf behält, was man in den eingehenden Mails liest. Jetzt verstehe ich, wieso einige Leute seltsam nichtssagende, kommunikationsabwürgende Mails schreiben. Man muss ein bisschen in den Einstellungen herumturnen – lässt man nicht zu früh locker, kann man dieses Programm haargenau gleich einstellen wie Outlook Express, also sehr lesefreundlich, ohne Spamordner, ohne zu viele Infos in störenden Bildschirmbereichen. – Die alten Mails kopiert man als ganzen Ordner irgendwohin und importierte sie ins Live Mail, wo sie als Zusätze plaziert werden, die je nach Wunsch in die neuen Kontos verschoben werden können, es aber nicht müssen.
4. Der Bildschirm Asus vh238t ist gleich hoch wie der alte, aber doppelt so breit. Die Bilder sind scharf, die Helligkeit nicht hundertprozentig gleich verteilt, am oberen Rand ist die Darstellung eine Spur dunkler als unten. Es gibt verschiedene Darstellungsmodi, von denen sRGB perfekt sein müsste – er ist gut und brauchbar, wenigstens bis dann, wenn ausgedruckte Bilder Abweichungen zeigen würden. Die Verlässlichkeit des alten von Samsung war 100%. – Die neue Breite zeigt die eigene Website ungewohnt, allerdings nur die Homepage als erste Seite und einige wenige andere Sonderseiten. Die Lösung war schnell gefunden, und wie sie genau ausschaut, sieht man im Code der Homepage. Zum Style-Abschnitt im head gehören unbedingt die zwei ersten Zeilen als Voraussetzung fürs Funktionieren. Gleich nach dem body-Tag schreibt man vor dem alten Text
<div id="inhalt">
und schliesst diesen mit einem End-
</div>
. Hilfe findet man hier http://www.stichpunkt.de/css/bereiche.html und da http://www.css4you.de/posproperty.html, das mit den zwei ersten Zeilen im Header stammt von anderswo.
5. Das Programm Hugin zur Panoramaherstellung kam schon schnell in Einsatz, bockte allerdings wie ein junges Pferdchen. Die Panoramen auf dem Säntis sahen in der ersten Fassung übel aus, wo ich noch wie vorher nach dem Ausrichten benutzerdefiniert optimierte (mit den Feldern rechts unten zur Vermeidung des Versatzes, also der Durchbrechung und Verschiebung von Linien), dann im Reiter Zusammenfügen Bildwinkel berechnen, Optimale Grösse berechnen, Beschnitt den Bildern anpassen durchführte, bevor das Panorama im Vorschaufenster geprüfte wurde, worauf endlich die zuletzt genannten Werte neu bestimmt wurden. Dann fand ich die Lösung: siehe da, das OpenGL-Vorschaufenster lässt Hugin nicht mehr wie auf dem XP-Computer abstürzen, sondern funktioniert optimal (eventuell ist diese Funktion nicht vom Betriebssystem, sondern von der Grafikkarte und dem Speicher abghängig). Hier müssen keine Werte gesetzt werden; man sieht das unförmige Panorama und zieht an den nötigen Punkten, bis es korrekt ausgerichtet ist. Auch den Beschnitt macht man hier durch Verschieben der Grenzen, nicht durchs Setzen von Zahlwerten.
6. Kaputt am neuen Computer ist nach einer Woche erst der Kartenleser. Ich denke an Bud Spencer und eine seiner Lebensweisheiten.
Mittwoch, 21. März 2012 um 10:03 am Themenbereich: Vermischtes RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.