Warenästhetik in situ

Ich bin unterwegs am Fotografieren, wie üblich. Es kommt ein heikle Passage, zwar im Wald, dennoch auf einer dünnen Krete, mit Haltestangen halb aus Ästen, halb künstlich. Es geht weiter, und es folgt eine ähnliche Stelle, nur viel extremer: Nichts mehr mit Bäumen, alles künstlich, aber alles sehr viel schwieriger: in einem Haus, über einen tiefen Graben, und, oh Graus, nur Haltestangen und blosses Nichts, wo Füsse hätten gehen können. Oder jedenfalls fast blosses Nichts, denn ich gelange darüber und mache mich sofort daran, die Stelle zu fotografieren. Es kommt jemand, von der Seite, wo ich jetzt stehe, und schaut mir zu, es kommen viele. Als ich zum Fotografieren ansetze, sind Dutzende da, Turnen an den Stangen herum – und laufen freihändig daneben her und herum, wie wenn da nie ein Graben gewesen wäre, wie in der Badanstalt das zehn Zentimeter tiefe Becken bei den Eingangsduschen im Vergleich zum Schwimmbecken. Andere schauen interessiert über die Schulter: ah, 16 Sekunden lang muss hier belichtet werden, wenn es etwas werden soll, interessant! Ich reiss mich aus dem Traum.

Freitag, 8. Februar 2008 um 4:45 am Themenbereich: Traum                 RSS 2.0 Both comments and pings are currently closed.

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