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Die Granularsynthese im UVI Falcon 2

Gehe zu Teil 2 Analyse der Falcon Granular Presets

 

Teil 1

Auf dem Kiesweg

 

 

 

 

Start Falcon / Reiter Edit / Linke Maus auf den Schlüssel

 

 

 

 

Rechte Maus auf Sample

 

 

 

 

IRCAM Multi Granular wählen

 

 

 

 

Ohne Sample keine Aktivität:

 

Grundeinstellung: fügt man dem Gerät eine MP3- oder wav-Datei hinzu
und spielt die rote Taste C3 lange genug (auf MIDI-Keyboard oder Bildschirmtastatur),
erklingt das originale Sample von Anfang bis Ende.

 

 

Kürzliche Versuche haben gezeigt, dass einen das Gerät schnell zwischen Scylla und Charybdis hindurchtreibt,
zwischen die Eintönigkeit des Meeresrauschens und des Kieswegknisterns.
Electricities in Negative Dialectics (YouTube)

 

 

Man muss also mit einfachem Material beginnen...

 

 

Eine Geige spielt eine Repetition

Die Geige aus den IRCAM Solo Instruments auf Falcon und Cubase 11 Artist spielt diese Töne.

 

(In Chrome ev. mehrmals starten...)

 

 

Dieses Sample wird in den Granular-Synthesizer geladen (wav oder mp3 spielt beim Üben keine Rolle).

 

Das Auslösen der roten Taste spielt die Tonfolge ohne Veränderung,
eine höhere Taste spielt sie höher,
eine tiefere tiefer,
bis zu einer gewissen Distanz ohne positive oder negative Beschleunigung.
Das Gerät ist an dieser Stelle ein herkömmlicher Sampler.

Achtung:
Als Sampler lässt er die Datei bearbeiten, also Passagen löschen, transponieren, verlangsamen etc.
Plötzlich erscheint die Anfrage, ob man die veränderte mp3- oder wav-Datei speichern wolle.
Bei diesem Speichern wird die Quelldatei überschrieben...
Also die Samples immer als Arbeitskopien einsetzen.

 

 

Der Multigranular im Falcon 2 hat einen Fehler. Die Regler lassen sich nicht automatisieren.
(Die direkte Lösung steht unten im Zusatz 24. 4. 2021.)

Hat man eine Einstellung und will sie als Quasi-Preset (als Instrument) verwenden,
bleiben die Regler im ganzen Einsatz immer in derselben Position.

Dazu gibt es eine Abhilfe: das Splitting des Keyboards in verschiedene Keygroups.

Man geht mit der Maus zum Rand (links oder rechts). Es bilden sich Verschiebepfleile nach links und rechts.

 

 

1 Die rote Taste, also die Root Note mit dem Sample im Originaltempo und in Originalhöhe, wird zentriert.
2. Die neue, verkleinerte Gruppe wird mit linker Maus ausgewählt, kopiert, und wieder eingefügt.

Die neue, eingefügte Gruppe liegt über der alten. Mit linker Maus fassen und verschieben

 

 

Ich habe vier Gruppen gemacht. Nur die angewählte zeigt die rote Root Note. Die Einstellungen des Synthesizers betreffen nur diese angewählte Gruppe.

Liegt die Root Note in allen Gruppen in der Mitte und sind alle Gruppen gleich gross, vielleicht zwei Oktaven,
spielen alle Tasten der Gruppen dieselben Tonhöhen

Hier lässt sich der Granularsynthesizer viermal verschieden einstellen und auf derselben Tonspur einsetzen, auch akkordisch gleichzeitig.

Im linken Takt werden die Root Notes der Gruppen nacheinander ausgelöst,
immer in derselben Tonhöhe,
rechts andere Töne der Gruppen gleichzeitig,
niemals so weit entfernt vom gesampelten Klanggeschehen wie es zu sein scheint.

 

 

 

 

Hier sind fünf Gruppen, und jede erstreckt sich über knapp zwei Oktaven.

 

Die unterste Keygroup belässt das Sample ohne Eingriff. (Ein Zurücksetzen der Einstellungen geschieht durch Neuladen des Geräts.)
Soll das Sample während eines Stücks unbearbeitet miterklingen, wird die Root Note in dieser Länge ausgelöst. Dazu muss der Sustainregler auf 100% zeigen.
Dauert das Stück länger als das Sample, wird rechts unter Position der Loop Mode aktiviert.

 

 

 

 

Die zweite Gruppe läuft in drei Stimmen (Voices: 3). Sie sind voneinander abgesetzt, spielen aber dasselbe.
Da in unserem Beispiel immer derselbe Ton gespielt wird, ist die akustische Veränderung klein.
Klein, aber musikalisch doch schon stark spürbar.

 

 

 

 

In der dritten Gruppe wird das Granulat (Grain) verkleinert, die Symmetrie leicht zurückgenommen.

 

 

 

 

Die vierte Gruppe ist endlich aktiv: die Körner werden in der Höhe verändert (Pitch),
die Startposition im Sample ist verschoben,
die Geschwindigkeit erhöht.
Da das Sample zu klein ist, wird es als Loop eingesetzt, und zwar vorwärts und rückwärts.

Der Pfeil zeigt auf die erste Stimme an Position fast in der Mitte, danach die zwei anderen Voices.

 

 

 

 

In der obersten Gruppe ist das Korn gross, und die Dichte angehoben.
Wir nähern und Scylla und Charybdis...

 

 

 

Links die Root Notes der einzelnen Gruppen der Reihe nach, dann alle zusammen.

 

Im Sound:

 

 

 

Eine mögliche Steuerung des Granular Synthesizers mit verschiedenen Einstellungen.

 

Im Sound:

 

 

Man sieht: der IRCAM Multi Granular benimmt sich, als würde man nur mit Gewürzen allein in der Küche hantieren.

Es dauert seine Zeit, bis man mit einem ausgewählten Sampel diejenigen Einstellungen findet,
die unterschiedliche, distinkte Sounds produzieren.
Und es dauert seine Zeit, bis man herausfindet, wie man diese Teilstücke
in einem umfassenderen Musikstück einsetzt.

 

 

Zusatz 22. 4. 2021
Zur Erzeugung eines Tones können beliebig viele unterschiedliche Synthesizertypen verkettet werden.
Im Falcon 2 schaut das dann vielleicht so aus (Extremfall):

Der IRCAM Granular gilt in dieser Ordnung als Sampler, die nachfolgenden Geräte als Synthesizer.

 

 

 

 

Zusatz 23. 4. 2021
Man kann zwar keine Automationsspur den Knöpfen zuordnen - aber LFOs....
Je nach Einstellung der Frequenz verändern sich die einzelnen Knöpfe des IRCAM Granulars schneller oder langsamer.

Hier sind vier Regler mit einem Low Frequenz Oszillator versehen worden (Rechtsklick, Add modulation, unten Key, dann LFO)

 

Zusatz 24. 4. 2021
Hat man Reglern oder Knöpfen einen LFO oder mehreren ein Macro zugeordnet,
kann denselben nun die Host Automation angefügt werden.

Man nehme sich als Beispiele die Presets der Falcon Factory unter Granular.
Teilweise lassen sich die Samples im Original vorführen und als Ideale studieren,
aber wichtig zu sehen ist, dass kaum ein Regler ohne LFO benutzt wird.

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