[Vorangehender Eintrag: "Schweizer Schweissarbeit auf dem steinigen Boden des Rechts"] [Nachfolgender Eintrag: "Hacking radio"]
06. 11. 2005: "Übers Tabu stolpern bringt weiter den Tod"
In der aussereuropäischen Musik ist Kritik deswegen verpönt, weil sie nicht als Kritik einer Handlung verstanden wird, sondern immer schon als die der ganzen Person. Wie könnte kritisches Denken im Rahmen solcher Kunstpraktiken trotz allem zum Zuge kommen? Sind Lehrer absolut undenkbar, die in Indien, Persien, Ägypten oder in der Türkei die Notwendigkeit zum Wandel einsehen und die SchülerInnen in der Praxis der Kritik von künstlerischen Tätigkeiten einüben würden? - Einfältige Amerikagänger schwärmen nicht nur vom Golf als Volkssport, sondern von der pädagogischen Kultur, die das Loben so unermesslich weit über die Kritik erhoben hat, dass der kritische Gedanke da, wo Personen zugegen sind, im eigentlichen Sinne verpönt ist und der political correctness widerspricht. Katastrophisch, wie sich die Achsen und Speichen zu ähneln beginnen, gerade dann nun, wenn sie meinen, das Rad der Geschichte selbst zu sein.