[Vorangehender Eintrag: "Adorno come Mobile"] [Nachfolgender Eintrag: "Copyright"]
15. 08. 2005: "Mercier Bieri"
Es macht Mühe, Pascal Mercier sosehr positiv darzustellen wie Peter Bieri unverbindlich und fahrlässig erscheint. Die Empfindungen sind klar, die begriffliche Vermittlungsarbeit um so stockender. Es ist nicht nur die momentane Zusatzarbeit, die sich an diese Schwierigkeit anhängt; im Problem erscheint auch eine gewisse Irrelevanz. Ist es tatsächlich gleichgültig, wenn einer in einem literarischen Text progressiv tätig ist, in einem diskursiv-begrifflichen buchhalterisch und privatistisch? Wenn man dieser problematischen Empfindung nachgibt, wird im Nachhinein auch der Nachtzug nach Lissabon ein eher privates Stück l'Art pour l'Art als der zündende Eingriff in die langweilig gewordene literarische Kunstproduktion.